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Mit dem Abi in der Tasche aufs Gaspedal

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Der Freiberger Kartfahrer Stephan Schönlebe hat die Schule beendet und kann sich nun wieder mehr auf sein geliebtes Hobby konzentrieren. Die ersten Rennen im neuen Wagen waren viel versprechend.

Freiberg. Dieser junge Mann macht in jedem Anzug eine gute Figur. Obwohl er sich im bunten, dem Rennanzug, sicherlich wohler fühlt als im glattgebügelten schwarzen samt Fliege. Letzteren hat Stephan Schönlebe am vergangenen Wochenende getragen, denn zur feierlichen Übergabe des Abiturzeugnisses hat sich der 19-Jährige gern schick gemacht. Mit dem Abschlusszeugnis hat er nicht nur ein wichtiges Kapitel in seinem Leben abgeschlossen und den Weg für seine berufliche Zukunft geebnet. Er hat sich auch mehr Freizeit geschaffen, um seiner Leidenschaft nachzugehen: dem Kartfahren.

Seit seinem 10. Lebensjahr sitzt der Freiberger hinter dem Lenkrad, hat sich von Jahr zu Jahr in die nächsthöhere PS-Klasse gekämpft und sich gemeinsam mit Vater Steffen, der Chefmechaniker, Chauffeur, Betreuer und größter Fan in Personalunion ist, gegen die von großen Werken und Sponsoren unterstützte Konkurrenz behauptet. “In den vergangenen Jahren musste ich durch eine Verletzung, vor allem aber wegen der Schule etwas kürzertreten”, sagt Stephan Schönlebe. “Jetzt habe ich den Kopf wieder frei und kann Gas geben.”

Im brandneuen 2014er-Kart mit Sechs-Gang-Getriebe und 50 PS, das in drei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt, hat er bereits die ersten Rennen absolviert. “Und ich konnte auf Anhieb die Bestzeiten der Konkurrenz mitgehen. Das war ein sehr gutes Gefühl”, sagt er. Ausrufezeichen konnte der Fahrer des MC Bergstadt Freiberg dann auch bei den Platzierungen setzen. Beim ersten Rennen, dem Ostdeutschen ADAC-Kart-Cup in Wackersdorf, schaffte er es in den Finallauf und wurde dort am Ende Fünfter. Kurz darauf konnte Schönlebe beim ersten Lauf der diesjährigen ADAC-Kartmasters-Serie den 14. Platz von mehr als 50 Startern aus ganz Deutschland belegen.

In den kommenden Wochen und Monaten stehen noch einige nationale Rennen auf dem Programm, bei dem sich der angehende Student für Wirtschaft und Recht an der TU Bergakademie in Freiberg weiter in der Spitze etablieren will. “Wir fahren jetzt in der höchsten Klasse des Kartsports, dort konnten wir schon im vergangenen Jahr Akzente setzen”, sagt Schönlebe. “Mit dem neuen Auto und mehr Zeit wollen wir weiter angreifen.”

2013 fuhr Stephan Schönlebe erstmals in der höchsten, der Getriebeklasse, mit. Mit einigen guten Platzierungen in den wenigen Rennen, die er aufgrund der schulischen Verpflichtungen bestreiten konnte, war er selbst sehr zufrieden. Die wettbewerbsfreie Zeit in den Wintermonaten hat der Modellathlet nun genutzt, um an seiner Fitness und der Ausdauer zu arbeiten. Denn obwohl, oder gerade weil die Karts zu den kleinsten Fahrzeugen im Motorsport gehören, sind die Fahrer großen Belastungen ausgesetzt, wenn sie nur wenige Zentimeter über dem Asphalt mit weit mehr als 100 Stundenkilometern über die Rennbahn rasen. “Das ist knallharter Sport”, sagt Schönlebe.

 

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG, verfasst von Thomas Reibetanz, erschienen am 07.07.2014

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