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Freiberger kriegt die Kurve

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Kartpilot Stephan Schönlebe musste zuletzt zwar etwas kürzer treten, hat aber unterstrichen, dass er nach wie vor zur nationalen Spitze gehört. 

Von Steffen Bauer
erschienen am 19.10.2016

Freiberg. Obwohl die ersten Autofahrer schon die Winterreifen aufgezogen haben, ist die diesjährige Saison für die Motorsportler noch nicht vorbei. Auch nicht für Stephan Schönlebe, Freibergs erfolgreichsten Kartfahrer der vergangenen Jahre. Der 21-Jährige, der in dieser Saison erneut auf nationaler Ebene unterwegs war, schiebt sein 45 PS starkes Gefährt diese Woche noch einmal an den Start und hofft auf zudem auf einen Siegerpokal.

Im ostsächsischen Lohsa startet Schönlebe beim Winterpokal des Kartclubs Sachsen, der zu Ehren des vor vier Jahren verstorbenen Gründungsmitglieds als Lutz-Döpmann-Memorial ausgeschrieben ist. Einer der beiden Läufe in der Oberlausitzer Gemeinde wird gleichzeitig als Sachsenmeisterschaft gewertet. “Sachsenmeister wäre natürlich schon schön”, sagt Schönlebe – auch wenn die sächsische Konkurrenz in seiner Klasse überschaubar ist.

Auf jeden Fall möchte er seine Saison auf dem Treppchen beenden, betont der junge Pilot – nachdem er in dieser Saison wieder die Kurve gekriegt hat. Beim letzten Rennen des Ostdeutschen und des Süddeutschen ADAC-Kart-Cups in Wackersdorf kam der Freiberger als Sechster ins Ziel. Die Qualifikation hatte Schönlebe nur als Zwölfter beendet, kämpfte sich aber noch nach vorn. Dass die Rennstrecke in der Oberpfalz kein schlechtes Pflaster für den Bergstädter ist, bestätigte sich kurz darauf beim Finale der ADAC-Kart-Masters. In der leistungsstärksten deutschen Serie fuhr der 21-Jährige in der Klasse KZ2 auf Platz 5 unter 37 Startern, darunter Fahrer aus Österreich, Italien und den USA.

“Das war mein bestes Rennen in dieser Saison”, freut sich Stephan Schönlebe. In der Qualifikation hatte er sich sogar als Vierter des internationalen Feldes durchgesetzt und bekam am Ende auch Punkte für die Meisterschaftswertung gutgeschrieben. Da er aber nur zweimal am Start war, konnte sich der Freiberger in der Gesamtwertung ebenso wenig vorn platzieren wie beim Ostdeutschen Kart-Cup, wo er diese Saison nur einmal mitfuhr.

Insgesamt hat der Fahrer vom MC Bergstadt Freiberg, der seine Karriere vor elf Jahren als deutscher Vizemeister in der Bambini-Klasse begann, 2016 nur sieben Rennen bestritten – nicht einmal die Hälfte des Wettkampfprogramms der vergangenen Jahre. “Die Ausbildung hat im Moment klar Vorrang”, sagt Schönlebe.

Der Kartsport sei nach wie vor nur Hobby, betont der 21-Jährige, der seit Anfang an erfolgreiches Gespann mit Vater Steffen Schönfuß bildet. “Er ist Teamchef, Mechaniker und mein größter Fan”, schmunzelt Schönlebe. Zudem startet er seit dieser Saison bei seinen Rennen für das Team NKS aus Limbach-Oberfrohna. Den Wechsel in die höchste Kartklasse hat das Zwei-Mann-Team aus Freiberg dabei erfolgreich gestemmt. Nachdem der Nachwuchsfahrer im Männerbereich, wo es mit Geschwindigkeiten von 150 km/h über die Piste geht, zunächst Rückschläge verkraften musste und oft unverschuldet in Unfälle verwickelt wurde, hat Stephan Schönlebe längst wieder in die Erfolgsspur gefunden und Ausrufezeichen gesetzt. Das nächste könnte am Wochenende in Lohsa folgen.

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